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Auf dem Weg zur French Cove |
Strand und Felsen in Wild Cove |
Mittwoch - 24.7. - John and Lindy | |
Heute wollen wir uns also mit John Sutherland zum Paddeln treffen. Gerry hatte
uns den Kontakt vermittelt auf der Suche nach einem Outfitter für Meereskajaks.
Der ganze Kontakt per Email und Telefon war etwas verwirrend, weil John eine
intensive Betreuung anbot, die wir
eigentlich gar nicht wollten, und keinen Preis dafür nennen wollte. In der
Zwischenzeit hatten wir erfahren, dass er seine Prüfung als Guide noch nicht
abgelegt hatte und daher keine Gebühr nehmen konnte. Ein solches Reglement
hatte ich in Kanada nicht erwartet. John ist aber auch ein sehr ernsthafter
Mensch, der den Lehrerberuf bei passender Gelegenheit aufgegeben hat und sich
jetzt ganz dem Paddeln und den Ureinwohnern widmet. Tagesziel ist irgend eine
alte Grabstätte der Beothuk. Wir treffen dementsprechend am Beothuk-Museum in
Boyds Cove (wo wir gestern schon gefragt wurden, ob wir die Deutschen seien,
die mit John Sutherland paddeln wollten). Nach kurzem Beschnuppern fahren wir
zu einen Mitstreiter von John, Lindy Rideout, der in Cottlesville auf New World
Island eine Kajakherstellung angefangen hat.
Etwas mehr als 100 Boote nach
eigenem Entwurf hat er mit 2 Helfern in seiner Werkstatt schon hergestellt, und
wir schauen uns im Detail an, wie das funktioniert. Es ist die sprichwörtliche
Garage, in der überall Fussel vom Glasfaser-Vlies rumschwirren und Kunstharz
und Farben eine stechenden Geruch verbreiten. Lindy soll mitfahren, denn er
kennt die Bucht mit Namen Spirit Cove, wo diese Grabstätte liegen soll. John
zeigt uns Kopien aus einen Standardwerk über die Beothuk von Ingeborg Marshall.
Dabei ist auch ein Bild von der Grabstätte, einem Rahmen aus Steinplatten mit
einer Schaufel drin zum Größenvergleich. Langsam merken wir, dass weder er noch
Lindy wissen, wie sie die Stelle finden sollen.
Zur Einstimmung hören wir den Song for Newfoundlund, der die beiden und später auch uns merklich bewegt. Mit zwei Autos und 4 Kajaks geht es dann los, aber wieder nicht zum Paddeln sondern zum Pot-in-the-Rock-See, wo die Gemeinde mit Unterstützung der Regierung einen Holzsteg rund um den See gebaut hat. Ein kleiner Abzweig führt dann zur Küste, wo ein kreisrundes Loch im Fels der Gegend seinen Namen gibt. John und Lindy diskutieren, ob dieser Platz mit Frischwasser, Zugang zum Meer und einer relativ ebenen Wiese möglicherweise auch von den Beothuk bewohnt war. Die ersten Siedler sollen sogar geglaubt haben, dass der Topf von den Indianern in den Fels gehauen worden sei. |