Einleitung St. John's Cape St. Mary's Bay of Exploits Gros Morne Südküste Cape Breton Tidal Bore

Mittwoch - 31.7. - Port-au-Port


Beim Frühstück treffen wir eine Truppe von 3 Leuten, die mit Joe Dicks eine 5-Tages-Tour zur Green Bay planen, von Beachside über Little Bay Islands bis nach Springdale. Klingt gut. Wir aber müssen weiter und fahren durch die wolkenverhangenen Long Range Mountains nach Süden bis Stephenville. Dort erfahren wir, dass wir das Mietauto auch direkt an der Fähre in Port-aux-Basques abgeben können und genehmigen uns daraufhin eine Rundfahrt um die Port-au-Port-Halbinsel. Im Süden findet man eine pittoreske Steilküste mit bekannten Motiven und eine große Sandgrube mit Verladung direkt in einen Ozeanfrachter. Cape St. George soll spektakulär sein, aber wir sind mal wieder in Nebelwatte gepackt. Die Strasse geht steil hoch und runter bei 30 Meter Sicht. Zum Mittagessen halten wir im Sea Breeze Restaurant, sehr einfach, sehr klein, freundlich, aber bestimmt sehr ungemütlich, wenn der kalte Wind vom Meer alles durchdringt. Wir machen einen Exkurs zum Long Point, einer 25 km langen schmalen Sandbank. Ein Gefühl vom Ende der Welt kommt auf. Die ganze Halbinsel macht einen verlorenen Eindruck. Ob’s nur am Wetter liegt? Zurück auf dem Festland (was ja auch nur eine Insel ist) reißt der Himmel auf, und man sieht rückblickend, wie die Nebel über den Berg wabern.
Südküste Port-au-Port
Mittwoch - 31.7. - nach Port-aux-Basques


Weiter nach Süden: die offenen Täler wirken freundlich, die Sandstrände auch im Nebel hübsch, aber im Wald glaubt man, einen anderen Menschenschlag zu finden. Obwohl die Motels hier dünn gesät sind, fahren wir in Robinsons nach einer kurzen Besichtigung des „Etablissements“ gleich weiter. Entgegen der Vermutung liegt der Ort nicht an der Küste sondern ziemlich „hinten“ im Wald. Bis Port-aux-Basques sind es noch über 100 km und die Strasse geht durch einen Abschnitt, in dem schon mal Lastwagen und Züge weggepustet werden und der entsprechend auch Wreckhouse heißt. Spät kommen wir an und finden erst nach einigem hin und her ein Zimmer – direkt über dem Abzug aus der Küche. Aber da wir eh die letzten beim Abendessen sind, ist das auch wieder fast egal.
Museumszug mit Schneeschippe vor dem Hotel
Donnerstag - 1.8. - Codroy Valley


Der letzte Tag auf der Insel. Wir fahren zuerst wieder zurück nach Norden ins vielgepriesene Codroy-Tal, der einzigen Ecke in Neufundland wo Landwirtschaft betrieben wird. Es dauert allerdings ein Weilchen bis wir was finden, meistens Weiden und Rinder, und viel ist es auch nicht. Aber ziemlich einzigartig in Neufundland. Zwischen Fluss und Meer gibt es eine vogelreiche Flachwasserzone, die zum paddeln einlädt; eine Sanddüne grenzt idyllisch zum Meer hin ab.
Codroy-Valley

Mündung des Codroy-River
Donnerstag - 1.8. - Südküste


Im zweiten Teil dieses Ausflugstags fahren wir die 30 km der Südküste zwischen Port-aux-Basques und dem Ende der Strasse ab. Felsen, Teiche und Buchten; üppiger aber flacher Bewuchs. „Barren Land“, faszinierend, zum Eintauchen und Versinken. Die Häuser und Kais sind spektakulär eingefügt in das Gesamtbild. Wir futtern an einer romantisch verfallenden Strasse mit Blick über Fox Roost. Der Wind bläst das Müsli weg. Jede Kurve, jeder Ort ist aufs Neue spannend. Ein Fluss tobt über die Felskante und fällt eine Stufe tiefer. Draußen im Meer begleitet uns ein Segelschiff. Die Krönung der Straße kommt am Ende. „The Neck“, eine Landzunge mit Blick auf Rose Blanche und den Hafen. Der Fotoapparat läuft heiß. Am Ende der Landzunge steht das restaurierte Leuchtturmhaus und es werden Geschichten erzählt über das Leben in einer Zeit, als man auf sich angewiesen war. Die gestrandeten Schiffe und die verlorenen Leben gehören mit dazu. Weiter geht es nur noch per Boot und man versteht, dass Neufundland so gedacht war. So lange es vor der Küste noch Fisch zu fangen gibt, wird es auch so bleiben.
Ja wo fliegt es denn?
Rose Blanche
Wozu Straßen?

Barren Land
Rose Blanche
Leuchtturm auf "The Neck"
Donnerstag - 1.8. - Fähre nach Nova Scotia


Abends sind wir wieder in der Stadt und begehen den letzten Abend in Neufundland mit Fisch und Chips de Luxe im Hafenrestaurant und einem Spaziergang durch die bunte Budengasse. Wir schauen der Fähre beim Navigieren durch die enge Hafeneinfahrt zu und fangen danach an, für die Überfahrt zu packen.
Blick zurück von der Fähre


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