Einleitung St. John's Cape St. Mary's Bay of Exploits Gros Morne Südküste Cape Breton Tidal Bore

Freitag - 2.8. - Überfahrt


Beim Einchecken an der Fähre früh am Morgen weiß der Agent nicht so ganz, was er mit dem Mietauto von National anfangen soll. Aber wir vertrauen voll auf seine Fantasie.

Die Fähre ist 5 Stunden lang unterwegs. Das Frühstück kommt mal wieder zu kurz, aber dafür sehen wir Delfine und in der Mitte der Strecke gleichzeitig Neufundland und Cape Breton. Später erfahren wir, dass früher Indianer mit Kanus zur Jagd diese Strecke auch bewältigt haben!

In North Sydney laufe ich ca. 1 km, um das Auto bei einer schrägen Agentur abzuholen. Dafür bekommen wir dann den reinen Luxus, einen Cadillac Deville V8, 4.6 l, Leder, volle Elektronik. Am Anfang ist das befremdlich, aber – sieh an – man gewöhnt sich daran. Und: im Kofferraum ist viel Platz.

In Neuschottland ist alles „normaler“ als in Neufundland: gemäßigter, weicher, ausgebauter, aktiver. Auch die Speisekarte ist interessanter. Wir essen eine Kleinigkeit auf einem Sonnendeck und fahren in Luxus los. Tagesziel ist Baddeck am Bras-d’or-Lake (der eigentlich ein verschlungener Meeresarm ist). Hier genießt man das schöne Leben rund ums Segeln. Touren auf einem Dreimaster werden für Jedermann angeboten. Auch das Preisniveau auf dem Campingplatz ist auffallend. Nach einem Hafenspaziergang und lecker Eis genießen wir Lagerfeuer und Rotwein.


Einfahrt in North Sidney
Samstag - 3.8. - Middle Head


Wir fahren den Cabot-Trail entlang, gegen den Uhrzeigersinn. Es ist nicht wirklich spektakulär, was aber auch teilweise am Nieselwetter liegt. In Ingonish machen wir ein Picknick mit Blick über den Badestrand, danach einen Spaziergang auf Middle Head, eine Halbinsel, die als Zipfel in den Atlantik hinausragt. Ein Segelboot manövriert um den Vogelfelsen an der Spitze. Es ist sehr windig. Auf den Rückweg sammle ich Himbeeren, während Petra Fotomotive sucht. Irgendwie typisch für Neuschottland liegt mitten auf dieser Halbinsel ein prächtiges Hotel, die Keltic Lodge. Wir fahren aber weiter, und mit einigen Pausen zum Rumklettern auf Felsen oder Fotografieren kommen wir kurz vor Sonnen­untergang auf einen „Wildnis“-Zeltplatz an. Der Platz liegt am North Aspy River in einer geologischen Spalte, ist aber viel zu nahe an der Strasse, um schön oder wild zu sein. Wir bauen das Zelt auf und fahren nach Dingwall, wo wir exzellent (und nicht billig) zu Abend essen (z.B. Fiddleheads).
Segelboot
Middle Head

Middle Head
Middle Head
Sonntag - 4.8. - Pleasant Bay


Wir machen einen Abstecher zum Nordzipfel (Capstick/Bay St. Lawrence) mit schönem Hafen und enger Ausfahrt zum Meer. Das scheint eine prima Paddelgegend zu sein. Ein Strand an der Ostküste lädt uns zur Pause und zum Plantschen ein. Dann weiter auf dem Cabot-Trail, vorbei an der komischen Schafhütte (Lone Shieling) bis Pleasant Bay, wo wir ein Hotel nehmen.
Im Hafen von ?
Bruchkante

Im Hafen von ?
Am Strand von ?
Sonntag - 4.8. - Pleasant Bay


An der Strasse kaufen wir zwei kleine gekochte Hummer (á 6 $), fahren den Berg hoch und machen uns mit Getier und Kocher auf den Weg zu einem kleinen See. Dort genießen wir den Hummer und werden dabei von einem im Wasser weidenden Elch langsam umkreist. Herrlich!

Danach ein kurzer Spaziergang auf einem Lehrpfad durch Sumpfgebiet (mit klitzekleinen Orchideen). Kaum wieder im Auto begegnen wir noch einem kapitalen Elch auf einem Parkplatz. Wenn sie kommen, dann gleich zuhauf.


Der liebt es feucht
Der liebt es eher staubig

Lecker, lecker
Im Orchideensumpf
Montag - 5.8. - Cheticamp


Beim Frühstück treffen wir schon einige Radfahrer, die hier in allen Richtungen unterwegs sind. Mit dem Auto sind wir dann doch deutlich schneller den Berg hoch und am Start zum Skyline Trail. Hier findet die reinste Volkswanderung zu einer Felsspitze an der Westküste statt. Beeindruckend ist der Wind, der heftig über den schmalen Grat pfeift. Es geht auf beiden Seiten verdammt steil nach unten, aber der Ranger versichert, dass noch kein Besucher abhanden gekommen ist. Der Rückweg ist etwas weniger ausgetreten und geht sich angenehm (nicht weil die Leute doch weggeblasen werden, sondern weil alle den Hauptweg wieder zurückgehen).

Ein paar Kilometer später kommt die Stelle auf der Strasse, wo das typische Bild vom Cabot-Trail aufgenommen wird. Tja, Marketing entscheidet. Kurz vor Chetichamp gibt es eine ehemalige Siedlung, wo heute nur noch ein alter Kai aus Stämmen, Steinen und Beton ins Meer hinaus reicht. Interessant ist die Darstellung der alten Parzellen und Familien, die bei Parkgründung umgesiedelt wurden. Es wird nicht mehr lange dauern, um das Meer hat den Kai zerstört. In Chetichamp gehen wir was essen und wollen einen Zeltplatz suchen. Aber hier ist es zu voll. Auf der Sandzunge zur Halbinsel warten wir mit Möwen, Wind und Wellen auf den Sonnenuntergang.

Bis zum nächsten Zeltplatz sind wir dann noch ein Weilchen unterwegs und landen irgendwo in Margaree Forks auf einem mückenverseuchten Platz, wo wir mit Mühe ein Feuer ankriegen und wo es später auch noch fürchterlich zu gewittern anfängt. Aber unser Zelt bleibt dicht.


Standardblick auf den Cabot Trail (mit Verfälschung im Vordergrund)
bei Cheticamp ?

Auf dem Weg zurück


Sonnenuntergang bei Cheticamp


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